EiP 2018: Finalist Webo im Interview
„Wir professionalisieren ständig unsere Prozesse und investieren in neueste Technologien.“
Axel Wittig ist CEO des Webo-Werkzeugbaus. In zehn Jahren hat er aus dem Fünf-Mann-Betrieb einen Werkzeugbau mit knapp 100 Mitarbeitern gemacht. Teil seines Erfolgsrezepts: Immer in neueste Technologien investieren.
Herzlichen Glückwünsch, Herr Wittig, Sie gehören zu den Finalisten im diesjährigen Wettbewerb ‚Excellence in Production‘ und damit zu den besten Werkzeugbauunternehmen! Wie haben Sie es gefeiert, wiederholt auf dem Treppchen zu stehen? Bei 311 Teilnehmern ist es eine große Auszeichnung, zu den 14 Besten zu gehören…
Die Mitarbeiter bei der Mitarbeiter-Information am nächsten Tage waren recht begeistert und verdammt stolz. Feiern werden wir im Rahmen unserer alljährlichen Weihnachtsfeier. Da werde ich als Chef wohl ordentlich einen ausgeben müssen.
Im Jahr 2013 haben Sie es bei Ihrer ersten Teilnahme am Wettbewerb geschafft, den Gesamtsieg zu erobern – damals noch in der Kategorie ‚unter 50 Mitarbeiter‘. Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie heute? Und was hat sich in den vergangenen fünf Jahren bei Ihnen verändert?
Heute haben wir nahezu 100 Mitarbeiter am Standort in Amtzell, und wir sind von einem kleinen Werkzeugbau zu einem doch schon ansehnlichen Unternehmen gewachsen. Prozesse zu professionalisieren, zu digitalisieren sowie in neueste Technologien zu investieren waren ständige Wegbegleiter des Wachstums der letzten Jahre. Seit mehr als einem Jahr greifen wir nun die additive Fertigung durch das SLM-Verfahren auf und integrieren dies intensiv in unseren Werkzeugbau. Ich glaube wir sind derzeit weltweit die einzigen, die Bauteile aus HSS-Stählen im SLM-Verfahren herstellen können und diese sogar mit Hartmetall-Zusätzen für hohe Verschleißfestigkeit versehen können.
Ihre Spezialität sind Rollwerkzeuge für Lamellenträger von Automatikgetrieben. Diese Werkzeugsätze bestehen aus vielen Stufen und die Herstellung kann bis zu einem Jahr dauern… Können Sie uns kurz die Besonderheiten dieser Werkzeuge beschreiben?
Rollwerkzeuge unterliegen hinsichtlich des Endprodukts einer extrem hohen Fertigungsgenauigkeit. Kleinste Toleranzen oder Spiele im Bereich von Tausendstel Millimeter innerhalb des Werkzeuges sorgen für Ausschussteile in der Produktion. Dies macht die Herstellung besonders aufwendig, aber auch einzigartig. Eine Webo-Spezialität halt.
Darüber hinaus haben Sie im vergangenen Jahr ein Feinschneidpad für große Bauteile entwickelt, das sich in Transfer- und Folgeverbundwerkzeuge integrieren lässt. Wie wurde dieses Produkt vom Markt angenommen?
Das Feinschneidpad hat sich hervorragend in den internationalen Märkten etabliert. Mittlerweile ist nicht nur die Integration in Roll- oder Stufenwerkzeuge gefragt, sondern auch die Lösung für kleinere, reine Feinschneidwerkzeuge im Transferwerkzeug- oder Folgeverbundwerkzeug-Layout. Eine echte kleine Erfolgsstory.
Das Interview führte Susanne Schröder.
Über die Webo Werkzeugbau Oberschwaben GmbH
Webo ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der FormTechnology GmbH. Das Unternehmen ist ein weltweit tätig, der Schwerpunkt liegt auf umformtechnischen Innovationen im Bereich der Antriebstechnik. Seit der Gründung 2008 hat sich die Mitarbeiterzahl von fünf kontinuierlich auf mittlerweile 74 erhöht. Dazu kommen 21 Auszubildende. Zudem wurde 2016 die Webo-Gesellschaft in Bosnien als Engineering Center aufgebaut. 2017 kam die Webo-Detroit (USA) zur Unterstützung der Kunden auf dem nordamerikanischen Markt dazu.
Das hochmoderne Engineeringunternehmen mit prozessbegleitendem Werkzeugbau bietet seinen Kunden ein Portfolio aus Bauteileentwicklung, Prüfstandsversuchen und FEM-Berechnung, Prototypenherstelllung, Prozessentwicklung, Konstruktion, Präzisionsfertigung, Montage und Try-out. Im engen Verbund mit der FormTechnology GmbH und dem Lieferantennetzwerk ist Webo in der Lage, 80% aller metallischen Bauteile eines Getriebes, die umformtechnisch hergestellt werden, zu entwickeln und werkzeugtechnisch abzubilden.
WEBO Werkzeugbau Oberschwaben GmbH
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