DMG Mori-Portalmaschinen: 1.100 Maschinen in 20 Jahren
Erfolgsgeschichte mit digitaler Zukunft
1999 hat DMG Mori mit der DMU 200 P den Grundstein für die bis heute erfolgreiche Baureihe der Portalmaschinen gelegt. Kontinuierlich weiterentwickelt und gebaut werden die aktuellen Modelle DMU 210 P, DMU 270 P, DMU 340 P und DMU 600 P bei der Deckel Maho Pfronten GmbH. Über 1.100 Maschinen sind bislang weltweit installiert worden. Markus Piber, Bereichsvorstand Vertrieb und Bereichsvorstand Vertrieb & Technologie Exzellenz, spricht im Interview über die positive Marktentwicklung und darüber, was die Baureihe so stark macht.
Herr Piber, wie erklären Sie sich den seit fast 20 Jahren anhaltenden Erfolg der DMG Mori-Portalmaschinen?

Markus Piber © DMG Mori
Mit der DMU 200 P haben wir seinerzeit eine Maschine entwickelt, die all das vereinte, was sich Anwender in einer anspruchsvollen Fertigung gewünscht haben, nämlich hohe Eigensteifigkeit und Präzision bei hoher Dauergenauigkeit und exzellenten Zerspanleistungen. Daran haben wir mit der DMU 210 P und den größeren Modellen angeknüpft und uns in der Entwicklung stets konsequent an den Marktanforderungen orientiert.
Von welchen Märkten sprechen Sie dabei primär?
Die Portalmaschinen kommen schwerpunktmäßig im Werkzeug- und Formenbau sowie im Aerospace-Bereich zum Einsatz. Unsere DMG Mori Technology Excellence Center in den beiden Industriezweigen unterstreichen diesen Fokus zusätzlich, weil wir durch den unmittelbaren Kundendialog entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung der Portalmaschinen erhalten. Daraus resultieren Ausstattungsoptionen wie die Getriebespindel 5X torqueMaster, eine B-Achse mit 8.000 min-1 und 1.800 Nm Drehmoment für die Schwerzerspanung, oder die µPrecision-Option mit einer Positioniergenauigkeit von unter 6 µm und einer volumetrischen Genauigkeit von weniger als 25 µm. Neben diesen Fokusbranchen sind die Portalmaschinen dank ihrer Vielseitigkeit und eines umfangreichen Optionenbaukastens aber auch für den Maschinenbau, die Energietechnik und den Getriebebau attraktive Fertigungslösungen.
Bei so unterschiedlichen Branchen ist das Bauteilspektrum enorm. Wie erfüllen Sie die individuellen Anforderungen?
Zunächst einmal sind die Portalmaschinen schon in der Grundausstattung sehr vielseitig einsetzbar. Das eigensteife Maschinenbett, der große kubische Arbeitsraum und umfangreiche Kühlmaßnahmen sowie direkte Messsysteme in allen Achsen erfüllen allesamt höchste Ansprüche. Die Verfahrwege reichen dabei in der X-, Y- und Z-Achse von 2.100 mm × 2.100 mm × 1.250 mm bei der DMU 210 P bis 6.000 mm × 4.800 mm × 1.500 mm im Fall der DMU 600 P. Noch individuellere Ansprüche bedienen wir darüber hinaus mit zahlreichen Sonderausstattungen. Dazu gehören das Radmagazin mit bis zu 363 Werkzeugplätzen und ein anwendungsspezifisches Spindelsortiment fürs Leistungsfräsen und Schlichten oder für die Komplettbearbeitung.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Varianten der Portalmaschinen…
Richtig! Die immer wichtigeren Automationslösungen sind ein gutes Beispiel: Ein Alleinstellungsmerkmal sind die DMC-Varianten mit integriertem Palettenwechsler. Mit einem Rundspeicher oder Paletten-Handlings lässt sich der Automatisierungsgrad nochmals erhöhen. Das trägt ebenso zur Gesamtproduktivität bei wie die 5-seitige bis 5-achsige Komplettbearbeitung – unverzichtbar im Werkzeug- und Formenbau – oder die FD-Spezifikation für die Fräs-Drehbearbeitung. Anwendungsspezifische Optionen wie das Schleifpaket oder die Verzahnungssoftware DMG Mori gearMill runden das Ausstattungsprogramm ab.
Im Bereich der Steuerung haben die unterschiedlichen Branchen ebenfalls eigene Präferenzen. Wie reagieren Sie darauf bei Ihren Portalmaschinen?
Im Standard sind die Portalmaschinen mit der Ergo line Control mit 21,5" Multi-Touch-Bildschirm und Celos ausgestattet. Die Steuerung ist eine vor allem in Aerospace und Maschinenbau gängige Siemens 840D solutionline. Für Kunden aus dem Werkzeug und Formenbau haben wir zudem die Heidenhain TNC 640 mit 19“ Ergo line Panel im Angebot.
Software-Lösungen und digitale Produkte haben einen hohen Stellenwert bei DMG Mori. Wie fügen sich die Portalmaschinen in diesen Bereich ein?
Der „Path of Digitization“, mit dem DMG Mori die Digitalisierung vorantreibt, umfasst das gesamte Produktportfolio. So sind auch die Portalmaschinen mit dem APP-basierten Steuerungs- und Bediensystem Celos ausgestattet. Celos ermöglicht zum einen die durchgängige Verwaltung, Dokumentation und Planung der Aufträge. Zum anderen bieten Celos-APPs wie „Condition Analyzer“ oder „Performance Monitor“ unseren Kunden einen detaillierten Einblick in die Bearbeitungsprozesse und den Status der Maschinen als Grundlage eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Noch dazu fungiert Celos in immer stärkerem Maße als IoT-Schnittstelle und schafft damit die Basis für eine unternehmensübergreifende Interaktion in den Produktionsnetzwerken der Zukunft, für die DMG Mori und auch Deckel Maho in Pfronten bestens aufgestellt sind.
Die Portalmaschinen von DMG Mori - ein kleiner Abriss in Bildern
DMG Mori Aktiengesellschaft
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