Deckerform agiert im internationalen Markt
„Wir haben das Konkurrenzdenken abgelegt“
Im Rahmen des Messe-Previews zur Moulding Expo 2017 führte die FORM+Werkzeug-Redaktion ein Interview mit Franz und Anna Tschacha von Deckerform, Spritzgießformenhersteller aus Aichach.
Herr Tschacha, warum waren Sie als Sponsor bei der Portugal-Veranstaltung der MEX dabei?
Franz Tschacha: „Weil wir mitdiskutieren wollen. Wir wollen nicht, dass nur über uns diskutiert wird.“
Inwiefern ist der portugiesische Werkzeugbaumarkt für Sie von Interesse?
„Der portugiesische Markt hat seine eigenen Stärken, diese möchten wir mit unseren Stärken kombinieren. Wir sehen die Portugiesen als Partner, nicht als Wettbewerber. Das gleiche gilt für den asiatischen Markt. Wir haben das Konkurrenzdenken abgelegt. Das haben wir weder in Deutschland noch ein Europa, noch in der Welt. Wir sehen unsere Chancen in der Welt.“
Wie hoch ist Ihr Export-Anteil?
„Wir exportieren circa 60 Prozent unserer Werkzeuge, davon aktuell 25 Prozent nach Russland. Wir sind aber in ganz Europa zuhause. Wir sind in alle Richtungen offen.“
Welche Arten von Werkzeugen produzieren Sie?
„Spritzgießwerkzeuge, Presswerkzeuge, zum Teil inklusive Handlingsysteme oder Nachbearbeitungsanlagen. Unsere Kunden kommen aus den Branchen Automotive, Bürostühle und technische Teile.“
Wieviel Mitarbeiter hat Deckerform?
„76 Mitarbeiter, davon 13 Azubis.“
Anna Tschacha wurde während der Veranstaltung vom Vater als ‚the next generation‘ vorgestellt. Welchen Aufgabenbereich haben Sie bei Deckerform?
Anna Tschacha: „Bisher war ich in der Konstruktion tätig. Dort habe ich nach meinem Studium noch eine Ausbildung zum technischen Produktdesigner gemacht. Momentan übernehme ich immer mehr Führungsaufgaben und bin fürs Marketing zuständig - inklusive Messevorbereitung. Zu meinem Aufgabenfeld gehört es aber immer noch, diverse Projekte in der Konstruktion zu übernehmen.“
Warum liegt Ihnen die Moulding Expo so am Herzen?
Anna Tschacha: „Für uns ist das einfach die Messe für Werkzeugmacher.“
Franz Tschacha: „ Eben nicht nur für den Einkauf, sondern auch als Verkaufsmesse für den Werkzeug- und Formenbau.“

Spontane Rede des Deckerform-Teams am ersten Abend in Portugal. © Hanser/Schröder
Dieses Jahr ist Deckerform nicht auf dem VDWF-Gemeinschaftsstand zu finden …
Franz Tschacha: „Ja, aber nicht, weil wir uns nicht vertragen, sondern weil wir ein neues Geschäftsfeld anfangen. Unser Stand ist jetzt 70 qm groß – so viel Platz hatten wir beim VDWF nicht.“
Anna Tschacha: „Wir ergänzen unser Paket aus Entwicklung und Werkzeugbau noch mit einem Spritzgießtechnikum. Auf der einen Seite vertreiben wir Toyo-Spritzgießmaschinen, auf der anderen Seite machen wir auch unsere Musterungen auf diesen Maschinen.“
Franz Tschacha: „Wir haben im letzten Jahr 350.000 Euro ausgegeben, nur um Lohnspritzereien zu beauftragen, unsere Werkzeuge abzumustern. Deshalb wollen wir ein eigenes Technikum im Haus aufbauen. Aber wir wollen diese Maschinen eben auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Liechtenstein vertreiben. Das sind vollelektrische Maschinen bis 1300 Tonnen Schließkraft. Für uns ist das ein weiteres Standbein.“
Deckerform auf der Moulding Expo: Halle 4, Stand D 40
Mediathek
Deckerform Produktionssysteme GmbH
Landesmesse Stuttgart GmbH
5-Achs-Bearbeitung: Neuheiten und Weiterentwicklungen von Herstellern und Anwendern
-
14.09.2016 Wie Konstrukteure die Wiesn prägen
-
11.02.2019 Gründung der Marktspiegel Werkzeugbau eG
Täglich die neuesten Stellenangebote für Formenbauer und Werkzeugmacher aus ganz Deutschland
Sie wollen immer top-aktuell informiert sein? Dann abonnieren Sie jetzt den kostenlosen Newsletter!
